Argumente

Auf der Hostert 2, Vlatten: Schattenwurf an 173 Tagen im Jahr!
Kollepötz 14, Vlatten: Schattenwurf an 116 Tagen im Jahr!
Merodestr. 18, Vlatten: Schattenwurf an 163 Tagen im Jahr!
Mühlengasse 7, Vlatten: Schattenwurf an 145 Tagen im Jahr!
Am Burgpark 14, Vlatten: Schattenwurf an 172 Tagen im Jahr!
Kermeterstr. 13, Hergarten: Schattenwurf an 69 Tagen im Jahr!
Burgweg 23, Vlatten: Schattenwurf an 162 Tagen im Jahr!
Kermeterstr. 30, Hergarten: Schattenwurf an 36 Tagen im Jahr!
Kollepötz 6, Vlatten: Schattenwurf an 118 Tagen im Jahr!
Im Bruch 24, Vlatten: Schattenwurf an 128 Tagen im Jahr!
Kupfergasse 11, Vlatten: Schattenwurf an 167 Tagen im Jahr!
Am Burgpark 7, Vlatten: Schattenwurf an 169 Tagen im Jahr!
Kermeterstr. 15, Hergarten: Schattenwurf an 63 Tagen im Jahr!
Bachstr. 5, Vlatten: Schattenwurf an 174 Tagen im Jahr!
Bachstr. 41, Vlatten: Schattenwurf an 140 Tagen im Jahr!
Bachstr. 3, Vlatten: Schattenwurf an 175 Tagen im Jahr!
Wie stark ist mein Haus betroffen? Hier prüfen

Hier findet Ihr allgemeine Aussagen, mit denen man konfrontiert wird, wenn man sich gegen den Windradausbau vor dem eigenen Dorf ausspricht und einige Argumente und Richtigstellungen. Einwände gegen das aktuelle Riesenvorhaben in der Walbig findet Ihr, zusammen mit den Planungsunterlagen, unter dem Punkt ‚Windpark Walbig

Windkraft finden alle super… nur nicht vor der eigenen Haustüre!

Die Frage, wie man generell zu Windkraft steht, ist nicht wichtig und wird an dieser Stelle nicht diskutiert. Kein Vlattener, Hergartener oder Berger hat sich aufgeregt, als vor 20 Jahren die bisherigen Windräder gebaut wurden. Wie so oft, geht es um Maß und Verhältnis. Solang die Windkraft im Einklang mit Mensch und Natur, dem Leben in unseren Orten und deren Zukunft steht, wird sie auch von der Bevölkerung akzeptiert. Die Planung, die momentan um unsere Orte passiert, ist absolut maßlos, belastet unsere Dörfer, die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Bewohner über Gebühr und ist daher strikt abzulehnen.

Die Regierung hat das vorgegeben, wir müssen das machen

Mit dem am 1. Februar 2023 in Kraft getreten „Wind-an-Land-Gesetz“ will die Bundesregierung den Ausbau der Windenergie in Deutschland extrem beschleunigen. 2% der gesamten Fläche Deutschlands (rund 7.100km²) sollen für die Windenergie genutzt werden. Zum Vergleich: Bremen, Hamburg, Berlin und das Saarland haben zusammen „nur“ rund 4.637 km² Fläche!

Vor diesem Hintergrund setzt die Bezirksregierung Köln jetzt Heimbach unter Druck.

Im Grundgesetzt heiß es unter §28.2 zur kommunalen Selbstbestimmung:

Den Gemeinden muß das Recht gewährleistet sein, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. Auch die Gemeindeverbände haben im Rahmen ihres gesetzlichen Aufgabenbereiches nach Maßgabe der Gesetze das Recht der Selbstverwaltung.

Man kann sich also durchaus fragen, ob das „Wind-an-Land-Gesetz“ grundgesetzkonform ist.

In einem Rechtsstaat sind vor dem Gesetz alle gleich. Das gilt auch für Gesetze, die Städte betreffen. Juristisch gesprochen sind Heimbach und Köln also gleich. Heimbach und Köln haben als Städte dieselben Rechte und Pflichten.

Köln kann und wird nicht 2% seiner Fläche für Windkonzentrationsflächen ausweisen. Wenn man aber Köln nicht zwingen kann, kann man auch Heimbach nicht zwingen. Man müsste nur dagegen klagen...

Wenn die Windräder kommen, kriegen wir günstigen Strom!

Leider nein. Direkt kriegen die Anwohner von den Windanlagen garnichts. Indirekt zahlt der Betreiber der Stadt 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde. Das ist keine Wohltat, sondern gesetzliche Vorgabe. Das Geld kann sich die Windenergie-Firma im Anschluss vom Netzbetreiber wiederholen.

Und Ihr ahnt schon, von wem der Netzbetreiber sich die Kosten wiederholt? Richtig, von uns! Wir Deutschen zahlen schon heute den höchsten Strompreis Europas. Das hängt leider direkt mit dem Solar- und Windausbau zusammen. Je mehr Windräder errichtet werden, desto teurer wird der Strom für uns alle. Die Energiewende kostet inzwischen eben doch erheblich mehr, als die berühmte „Kugel Eis“.

Damit die Energiewende gelingt, bauchen wir mehr und höhere Windräder

Die Diskussion zu Sinn oder Unsinn der Energiewende ist ziemlich komplex und würde hier den Rahmen sprengen. Vereinfacht kann man sagen. Wenn die Energiewende gelingen soll, bräuchte es vor allem drei Dinge: Speicher, Speicher und nochmal Speicher. Deutschland hat bereits eine beispiellose ‚installierte Leistung‘ an regenerativer Energie.
Leider bringen aber all die Solarzellen und Windräder nichts, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Oder, wie der Kölner sagen würde: dreimol Null es Null, es Null. Immer wieder ist deutschlandweit, oder sogar in halb Mitteleuropa, Windstille und Hochnebel (Dunkelflaute); auch 27 neue Riesenräder um unsere Orte werden in diesem Punkt die Physik nicht ändern. Speicher sind nicht im ausreichendem Maße vorhanden und aktuell auch technisch nicht machbar. So bleiben wir leider – bis auf weiteres – von regulären, fosilen Kraftwerken abhängig, wenn wir nicht wollen, dass in Deutschland die Lichter ausgehen.
Solang es keine Speicher gibt, opfern wir unsere Heimatdörfer nicht der Energie-Souveränität, sondern den Gewinnen der Investoren und Projektierer, für die die Rechnung immer aufgeht.

Wir müssen alle unseren Beitrag leisten

Dieses Argument ist aus den weiter oben angeführten Gründen schwierig. Aber folgen wir dem Gedanken dennoch. Heimbach ist die kleinste Stadt NRWs und produziert mit Wind, Wasser und Solar bereits heute Strom für rund 50.000 Haushalte. Wir können uns wohl darauf einigen, dass wir bereit unseren Beitrag leisten; und das ohne das Gefühl zu haben, im Industriegebiet zu leben.

Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die alten Räder sind ja jetzt auch wieder weg

Das ist sicher richtig. Nichts ist für die Ewigkeit. Auch die Windriesen werden wieder verschwinden; vermutlich in 20 Jahren, wenn Sie – so wie die alten Räder jetzt – aus der staatlichen Förderung fallen. Oder sie werden „Repowert“, und dann kommen 450 Meter hohe Windräder?

Und doch hinkt der Vergleich. Die alten Räder hatten zwar auch einen störenden Einfluss auf Teile der Orte, dies stand aber in keinem Verhältnis zu Lärmbelastung und Schattenwurf, die uns nun drohen. Viele von uns leben schon seit vielen Generationen in unseren Dörfern. Damit unser Zuhause eine Zukunft hat, ist es aber auch wichtig, dass unsere Kinder bleiben oder wiederkommen und Menschen von außerhalb zu uns ziehen und – Stück für Stück – Teil der Dorfgemeinschaft werden.
Das setzt voraus, dass man in unseren Dörfern – so wie seit Jahrhunderten – gut und gerne lebt. Wir können das nicht aussitzen. Wenn wir uns nicht wehren, werden wir unsere Dörfer in 20 Jahren nicht mehr wiedererkennen.

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